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Mein Werdegang

Alles begann in Bad Gastein

Reini im Alter von 5 Jahren Im elterlichen Unken besucht Reini den Kindergarten und die Volksschule. Danach entfacht mit dem Besuch der Skihauptschule in Bad Gastein die Liebe zum Skisport. In dieser Zeit schafft er auch den Sprung in den Salzburger Schüler-Landeskader, wo er im Jahr 1991 seinen ersten großen Erfolg landet: Bei den österreichischen Schülermeisterschaften in Schruns holte er erstmals Gold im Super-G, vor Benjamin Raich.

Nach der Skihauptschule in Bad Gastein übersiedelt er nach Tirol in die Skihandelsschule Stams. In Salzburg gehört er zu der Zeit dem Jugendkader an. Danach leistet er seinen Bundesheerdienst in der HSNS in Hochfilzen ab und beginnt gleichzeitig mit der Ausbildung zum Zöllner. Nach dem Abschluss der Ausbildung folgt die Umschulung zum Polizisten, die Reini 2005 abschließt. Seitdem trägt er den Dienstgrad Revierinspektor.
Raus aus dem Kader

Sein Hauptaugenmerk gilt aber stets dem Skifahren. Von 1996 bis 2005 ist er Mitglied im Österreichischen Skiverband. Vor der Saison 2006 wurde er vom ÖSV aus den Kadern entlassen und war damit auf sich alleine gestellt. Was nach selbstfinanzierten Trainings und vielen leeren Kilometern folgt, ist bekannt: Bei den Olympischen Spielen in Turin holt er Silber im Slalom, gewinnt in Japan seinen ersten Slalom-Weltcup und wird zuvor beim Klassiker in Kitzübhel Zweiter. Als Lohn für seine Leistungen wird Reinfried Herbst im Mai 2006 wieder in die ÖSV-Nationalmannschaft einberufen.

Dann kam plötzlich ein erneuter Rückschlag: Nach mehreren Kreuzbandrissen trat er einem Benefiz-Fußballspiel am 21. Juli 2006 nach einem Treffer jubelnd ab, blieb hängen – und riss sich erneut das Kreuzband. Dem Tiefschlag folgte aber ein sensationell schneller Aufbau, der mit dem Comeback beim Weltcup in Kitzbühel im Jänner 2007 gekrönt wurde! Die Rehabilitation war weltrekordverdächtig ...
Vorzeitige Rückkehr aus dem Krankenstand

Ausfall in Aare Es ging Schlag auf Schlag weiter: Nach Rang 21 in Kitzbühel verpasste er kurz später beim Nightrace in Schladming mit dem elften Platz die Top-Ten nur knapp. "Dieses Rennen war für mich wie ein Sieg", freute sich Reini. Durch seine ausgezeichneten Leistungen holte er sich sein WM-Ticket für Aare. Dort sah es im ersten Durchgang nach einer Riesensensation aus, aber fünf Tore vor dem Ziel kam das Aus für den Unkener. Bei der Zwischentzeit lag er an der zweiten Stelle! Nachdem er mit seinen Kollegen beim WC-Finale in Lenzerheide den Teambewerb für sich entscheiden konnte, fiel die Saisonbilanz mehr als zufriedenstellend aus: "Trotz Aufgabe des Verletztenstatus (Reini kehrte bereits in Kitzbühel zurück in den WC-Zirkus, Anm.) konnte ich mich in der Weltspitze halten, starte 2008 mit einer hohen 10er-Nummer. Startnummer 19 oder 20 ist eine exzellente Ausgangssiutation im nächsten Jahr." Und diese tolle Ausgangsposition sollte sich bezahlt machen!
Zwei Weltcupsiege!

So schlecht die Saison 2007/2008 auch begann, so fantastisch entwickelte sie sich. Nach dem enttäuschenden 25. Platz beim WC-Auftakt auf der Reiteralm haderte Herbstl in den ersten Rennen mit dem Schicksal. "Die Form war prächtig, aber der Hund war drin", so sein lapidares Kommentar. Den Weg zurück auf die Siegerstraße schaffte er Anfang Dezember mit dem EC-Sieg in Aare, eine Woche später klappte es mit Rang sechs in Bad Kleinkirchheim auch wieder im Weltcup. Nachdem wenige Tage später Freundin Manu Sohnemann Felix auf die Welt brachte, schwebte Reini im Privatleben auf Wolke Sieben. Diese zusätzliche Motivation brachte er auch auf die Skier: Mit dem Schnuller im Gepäck raste er in Alta Badia zum vierten Platz und im neuen Jahr kam es noch besser: Weltcupsiege in Garmisch mit zwei beeindruckenden Laufbestzeiten und beim Weltcupfinale in Bormio holte er sogar seinen insgesamt dritten Weltcupsieg! Nach zahlreichen EC-Erfolgen und Podestplätzen im Weltcup erntete er als Lohn den dritten Platz im Salom-Weltcup!
Eine hoffnungsvolle Saison 

Und eine hoffnungsvolle Saison 2008/09 begann gar nicht so hoffnungsvoll. Nach Ausfällen in Levi und Alta Badia zeigte Reini vorerst im Europacup kräftig auf: Bei vier Rennen kam er auf drei Siege und einen zweiten Platz. "Die Form hatte ich seit Levi, auch wenn mir meine Rückenschmerzen ziemliche Probleme bereitet hatten. Aber die Form war da"; meinte Reini rückwirkend. Und wie recht er hatte: Beim Nachtslalom in Zagreb platzte der Knoten mit dem siebenten Platz und dem ersten Top-Ten-Ergebnis. Dass er seine Prophezeihung, er könne jederzeit aufs Podes fahren, nur das nötige Glück fehle ihm, gleich in Adelboden mit seinem vierten Weltcupsieg in die Tat umsetzen konnte, überraschte viele nur nicht ihn. Der Bann war gebrochen. In Wengen kurvte er hinter Teamfreund Manfred Pranger auf den zweiten Platz und dann kam die Heimserie ... den Beginn machte Kitzbühel.

Mit einem sensationellen ersten Lauf schob er sich fast uneinholbar an die Spitze. Doch vor dem zweiten Durchgang machten er und sein Servicemann Armin einen - im nachhin gesehen - kapitalen Fehler: Sie griffen auf den Siegski von Adelboden zurück, der schon ziemlich lädiert war. Ausfall nach wenigen Fahrsekunden! Der Frust war groß, sehr groß sogar. Und das zwei Tage vor dem größten Slalomhighlight in der Weltcupgeschichte: Über 50.000 Menschen pilgerten nach Schladming um die Skistars anzufeuern. Und einer genoss das Bad in der Menge: Reinfried Herbst holte sich mit zwei Laufbestzeiten seinen fünften Weltcupsieg, den ersten bei einem großen Klassiker in der Heimat. Ein Traum ging für den Unkener in Erfüllung ...

Gewinn der Slalom-Kristallkugel!

Nachdem Reinfried Herbst im Oktober 2009 seine neue Modekollektion präsentiert hat - was für ihn eine willkommene und kreative Abwechslung zum Trainingsalltag darstellte - stand er vor der bisher erfolgreichsten Saison seiner Karriere: Dem Salzburger gelang bei den ersten beiden WC-Rennen in Levi und Alta Badia ein Doppelschlag. Souverän gewann er beide Rennen und widmete den Sieg in Levi der verstorbenen Frau seines Servicemannes Armin. Was aber absolut verblüffend war: Reinfried gewann die beiden Rennen mit zwei gebrochenen Fingern an der rechten Hand! Zwei Woche vor dem Saisonstart krachte es in der Hand bei Trainingsläufen ...

Beim WC-Rennen in Zagreb lag er zur Halbzeit in Führung, doch durch die immer schlechteren Sichtbedingungen war Reinfried froh, doch noch einen fünften Platz ins Ziel zu retten. Den ersten großen Tiefschlag musste er in Adelboden einstecken, wo er nach Rang zwei im ersten Lauf durch einen klassischen Einfädler ausschied.

In Wengen war er mit Rang drei zurück auf dem Podest und dann kam Kitzbühel. Jenes Rennen, das er unbedingt in seiner Karriere gewinnen will, doch es kam zum gleichen Malheur wie im vergangenen Jahr. Nach toller Zwischenführung im ersten Lauf schied er auch dieses Jahr im zweiten wieder aus. Und die Tage bis zum Nightrace in Schladming ähnelten auch jenen von 2009. Abgeschirmt im Kreise seiner Familie schöpfte er Kraft und Motivation und schlug in Schladming zurück. Reinfried legte eine unglaubliche Serie hin, die sich bis Kranjska Gora fortsetzte, wo er seinen vierten Saisonsieg feierte!

Nach Rang zehn beim Olympiaslalom in Vancouver galt es beim Finale in Garmisch-Partenkirchen seine Führung im Weltcup vor Julien Lizeroux zu behaupten. Die Geburt seiner Tochter Lilly brachte Kraft nach einer langen Saison. Mit einem neunten Platz beim WC-Finale in Deutschland, wo im nächsten Jahr die Ski-WM stattfindet, konnte er eines seiner größten Ziele realisieren: den Gewinn der kleinen Kristallkugel!

Holprige Saison mit 4 Top-Ten-Plätzen

Nach einer fantastischen letzten Saison mit dem Gewinn der Slalom-Kristallkugel liefen im Skijahr 2010/2011 die ersten Weltcup-Rennen nicht nach Wunsch. Im Jänner fand Reinfried zurück in die Erfolgsspur: Nach Rang acht beim Nachtslalom in Zagreb gelang dem Salzburger im Schweizer Adelboden mit dem dritten Platz der Sprung zurück aufs Podest. Immer wieder im Laufe der Saison musste sich Reinfried Herbst mit gesundheitlichen Problemen herumschlagen. Ein grippaler Infekt warf ihn immer wieder zurück und erschwerte ihm 100%ige Fitness bei der Ski-WM in Garmisch-Partenkirchen und den restlichen Rennen.

Trotzdem fuhr der Unkener - gesundheitlich angeschlagen - beim WC-Rennen in Bansko nur um vier Hundertstel Sekunden am Sieg vorbei. Die etwas holprige Saison ließ Reinfried mit vier Top-Ten-Plätzen ausklingen (2. in Bansko, 3. in Adelboden, 5. in Kitzbühel und 8. in Zagreb). Nach zwei Siegen in Serie beim Nightrace in Schladming lag das Triple in Griffweite: Nach Rang fünf im ersten Durchgang schied er mit Zwischenbestzeit im zweiten Lauf aus. In der Slalom-Gesamtwertung klassierte sich Reinfried auf Rang neun.

Von Blizzard zu Fischer

Nachdem Reinfried Herbst zu Beginn der Saison mit Flyeralarm seinen neuen Kopfsponsor präsentierte, fiel der Weltcupauftakt in Levi gleich ins Wasser. Doch die Verschiebung hatte auch was Gutes an sich, denn der Auftakt in Finnland wurde im Dezember kurz vor Weihnachten in der Heimat, in Flachau, nachgeholt. So wurde der erste Slalom in Beaver Creek gefahren, wo er im ersten Lauf nach einem Fehler ausschied. Nach Rang 25 in Alta Badia, wo dem Salzburger zwei schwere Fehler passierte, kratzte er beim Nachtslalom in der Flachau mit Rang elf erstmals an den Top-Ten.

Der Jänner begann mit zwei Ausfällen in Adelboden und Wengen. Durch die Ausfälle rutschte Reinfried mit der Startnummer zurück und hatte somit bei den schwierigen Pistenverhältnissen, die sich durch alle Saisonrennen zogen, sehr zu kämpfen. Dann passierte dem Salzburger auch noch einen Tag vor dem Klassiker in Kitzbühel beim Abschlusstraining ein schwerer Sturz. Er verletzte sich schwer und erlitt einen Knochen-Teilabbruch im Schulterbereich. Dabei hatte er aber noch Glück im Unglück. Und so entschied sich Reinfried gegen eine sofortige Operation und fuhr die Saison bis zum Schluss fertig. Er biss die Zähne zusammen und konnte sogar drei Tage nach dem Sturz in Schladming beim Nightrace mit Rang acht das beste Saisonergebnis einfahren. Nach der Saison wechselte Reinfried zu Fischer, wodurch er sich viel Motivation für die wichtige nächste WM-Saison erhofft!


Eine durchwachsene Saison mit positiven Abschluss

Drei Top-Ten-Plätze im Weltcup, Rang elf in der Slalom-Gesamtweltcupwertung und damit drittbester Österreicher. Damit schaffte der Salzburger wieder den Sprung in die Top-15 der Starterliste. Das ist die positive Bilanz für Reinfried Herbst nach der abgelaufenen Saison. Der negative Aspekt: die Nicht-Nominierung für die Heim-WM in Schladming.

Die Saison im finnischen Levi begann für den Slalom-Gesamtweltcupsieger von 2009/2010 ganz nach Wunsch. Nach zwei Operationen im letzten Jahr an der Schulter und am Knie, dazu noch ein kompletter Materialwechsel mit wenig Zeit, sich darauf einzustellen, fuhr er mit sehr wenigen Trainingstagen nach Levi, wo er sich nach Rang 30 im ersten Lauf noch auf den sechsten Gesamtplatz vorschob. "Das war schon ein Märchen. Vor allem, weil Mario Matt nach dem ersten Durchgang disqualifiziert wurde und ich als 31. noch in den zweiten Lauf gerutscht war. Aber ich habe klar meine Chance genützt", so Reinfried. In Val d"Isere erzielte er den 14. Platz und in Madonna di Campiglio verbesserte er sich von Platz neun im 1. Durchgang noch an die siebente Stelle und verpasste nur knapp - um 33 Hundertstelsekunden - das Podium.

Nach den guten Ergebnissen von 2012 kam er im Slalom-Monat Jänner nicht so richtig in die Gänge. "Da versaute ich mir oft mit blöden Fehlern viele Top-Ergebnisse!" Beim Nachtslalom in Zagreb reichte es nur für den 19. Platz und beim Klassiker in Adelboden verzeichnete er den ersten Ausfall der Saison. In Wengen kratzte Reinfried mit Rang 15 wieder an den Top-15 der Weltrangliste und die Formkurve zeigte nach oben.

Doch dann kam Kitzbühel am 27. Jänner. Nach Rang 17 im ersten Durchgang lief es im zweiten Lauf nahezu perfekt. Mit starken Zwischenzeiten fädelte der Salzburger leider drei Tore vor dem Zielstrich ein. "Das war bitter, weil es kein Fahrfehler war sondern Pech. Damit habe ich einen Platz um die Fünf verspielt und ich hätte mein Ticket für Schladming in der Tasche gehabt. Aber es kam leider anders, für die Heim-WM wurde ich nicht aufgestellt."

Es folgten sechs rennfreie Wochen, wo Reinfried Herbst intensiv trainierte und am Material feilte. In Lackenhof gewann er unter Beisein einiger Weltcupläufer den Exekutiv-Meistertitel. Dieser Meistertitel war es eine große Genugtuung, dass er beim nächsten Weltcup in Kranjska Gora auf Rang fünf fuhr. Im zweiten Durchgang startete Reinfried eine fulminante Aufholjagd und schlussendlich schrammte er nur um 22 Hundertstelsekunden am Stockerl vorbei. Beim Weltcup-Finale in Lenzerheide war er gesundheitlich nicht 100%ig fit und kam über Rang 16 nicht hinaus. Ein versöhnlicher Saisonabschluss gelang bei den Polizei-Europameisterschaften in in der Schweiz, wo er Gold im Slalom und Bronze im Riesentorlauf gewann. 


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