rong>Nach dem vermeintlichen Ende der Karriere läuft es für den 27-jährigen Salzburger Reinfried Herbst erstmals rund im Slalom. Er ist sogar auf Olympia-Kurs.
An das (scheinbare) Ende seiner Karriere im Sommer vergangenen Jahres kann sich der Pinzgauer Reinfried Herbst ganz genau erinnern. "Ich war gerade auf Urlaub, als der Anruf kam und mir mitgeteilt wurde, dass ich in der kommenden Saison nicht mehr im ÖSV-Kader bin." Auch das Gefühl, das ihn danach überkam, hat er noch nicht vergessen: "Es war eigentlich nur Wut. Ich wusste, dass ich um keinen Deut schlechter Ski fahre als andere, aber es hat nie gereicht. Ich habe den anderen zugesehen, wie sie den Durchbruch geschafft haben und bei mir selbst ist immer etwas schief gegangen." Fünf Knieoperationen, zwei Kreuzbandrisse, jeweils einer im linken und im rechten Knie, stets gefolgt vom qualvollen Kampf um ein Comeback, hatte er hinter sich. Das durfte in seinen Augen nicht sein und so handelte Herbst noch einen Deal aus: Er durfte im Oktober 2005 noch einmal an internen Testläufen teilnehmen, musste sich aber getrennt vom Team auf eigene Kosten vorbereiten.
Herbst nutzte die allerletzte Chance, qualifizierte sich für den Slalom in Beaver Creek und zwei Monate später liegt der 27-Jährige auf Rang sieben im Slalom-Weltcup. Nur Giorgio Rocca und Ted Ligety haben wie der Salzburger alle fünf Saisonrennen in den Punkten beendet, zuletzt war Herbst Sechster in Wengen. Auf dem Weg zum Comeback hat ihm auch Dieter Bartsch geholfen. Der Tiroler ist Rennchef bei Blizzard und führt die Rennfahrerschule im Pitztal, in der sich Herbst vorbereitet hat. Kondition tankte er - wie mittlerweile ein Dutzend anderer Skifahrer - im Sportzentrum Rif. "Aber ich habe ein ganz ein anderes Verhältnis zu Bartsch, er steht mir in vielen Dingen mit Rat und Tat zur Seite."
Nun ist Herbst neben Raich und Schönfelder auf Olympia-Kurs. Bei diesem Tempo wird ihm selbst fast schwindlig: "Vor einem halben Jahr war ich ausgemustert, jetzt reserviert der ÖSV für mich einen Platz im Helikopter."Rocca will nächste Saison den Gesamtweltcup Das Maß der Dinge im Slalom ist derzeit der Italiener Giorgio Rocca, der heuer alle fünf Weltcup-Slaloms gewonnen hat. Vier Mal hat er dabei allerdings von Fehlern von Benjamin Raich profitiert. Siegt er am Sonntag auch auf dem Ganslernhang von Kitzbühel, dann wäre es dennoch eine Premiere: Hier hat der Italiener noch nie gewonnen. Für nächstes Jahr hat Rocca noch mehr vor: Er will im Gesamtweltcup angreifen und wird daher zumindest auch alle Riesentorläufe und Super G bestreiten.
Quelle: Salzburger Nachrichten