Reinfried Herbst, kein Freund von Statistiken, fügte seiner Saisonbilanz beim heutigen vorletzten Weltcuprennen in Kranjska Gora einen weiteren Triumph hinzu: Im achten WC-Rennen schaffte er damit den vierten Sieg und konnte somit seine Führung im Slalom-Weltcup auf den Franzosen Julien Lizeroux ausbauen. Aber: "Der Slalom-Weltcup bleibt weiter spannend. Alles wird sich beim Finale in Garmisch Partenkirchen Mitte März entscheiden!"
Mit seinem neunten WC-Triumph reihte sich Reinfried Herbst in den elitären Kreis von Gustav Thöni, Ivica Kostelic und Phil Mare ein. Folgt ein weiterer Sieg, würde er mit Kalle Palander und Thomas Stangassinger gleich ziehen. "Wenn ich so zurückblicke, hätte ich mir das vor drei Jahren nicht träumen lassen", beurteilt der Slalomdominator der Saison diese Statistik, und er fügt hinzu: "Ich freue mich natürlich darüber. Aber ich bin ein Mensch, der in die Zukunft blickt und hoffe, dass es in dieser Tonart weitergeht."
Nach dem ersten Lauf im slowenischen Kranjska Gora lag Reinfried wie im letzten Jahr an der zweiten Stelle: "Ich habe in den ersten beiden Teilen des Kurses nicht wirklich meinen Rhythmus gefunden und konnte erst im steilen Schlussstück Zeit gut machen. Im zweiten Lauf hat Marcel Hirscher ja eine Bombenzeit vorgelegt, an der fast alle Fahrer zerbrochen sind. Zum Glück waren wir durch die Funksprüche der Trainer immer bestens informiert, denn die Piste war ja schon ziemlich ramponiert. Mein zweiter Lauf ist dann perfekt aufgegangen, ich hab gut dosiert und musste bei den schwierigen Toren nicht übers Limit gehen. Für mich ist das nach Schladming ein weiterer Freudentag. Einfach unglaublich!" Im Ziel hatte Reinfried vier Zehntel Vorsprung auf Teamkollege Marcel Hirscher und 53 Hundertstel auf Julien Lizeroux.
Heute fährt Reinfried noch per Auto nach Wien zur Olympiaeinkleidung und morgen folgt um 11:00 Uhr die Verabschiedung beim Bundespräsidenten.