Der zweifache Saisonsieger Reinfried Herbst landete heute beim Nachtslalom in Zagreb das nächste Spitzenergebnis: Nach Führung im ersten Lauf holte er trotz eines schweren Fehlers im zweiten Durchgang noch den fünften Platz. "Das ist schwer OK", sagte der Salzburger Slalom-Weltcupführende nach dem Rennen. Seinen ersten Weltcupsieg feierte der Italiener Giuliano Razzoli, der seinen Landsmann Manfred Mölgg um 23 Hundertstel auf Rang zwei verwies. Dritter wurde der Franzose Julien Lizeroux (plus 49 Hundertstel).
Nach dem Rennen zog Reinfried Herbst positive Bilanz: "Trotz der klaren Führung nach dem ersten Lauf bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Man kann nicht davon ausgehen, dass man jedes Mal ganz oben auf dem Podest steht. Slalom ist kein Wunschkonzert und in jedem Rennen muss man sich Top-Platzierungen erkämpfen. Der erste Durchgang heute war sicher der beste erste Lauf in dieser Saison. Und auch mit dem zweiten bin ich nicht unzufrieden. Im oberen Teil habe ich mich aber mit meiner Innenlage zu viel gespielt. Durch diese extreme Innenlage bin ich sehr schnell und gerade das habe ich heute ausgereizt. Als ich es spürte, war es auch schon vorbei und ich hatte den Steher; gerade an der blödesten Stelle beim Übergang zum Flachen. Dafür habe ich in den unteren Teilen vernünftig attackiert und wieder vier Zehntel gutgemacht. Der Fehler im oberen Teil hat mir sicherlich den Sieg gekostet."
"Mein Credo: Augen offen halten"
Vor dem Slalom in Zagreb lag Reinfrieds Zielsetzung bei einer Platzierung unter den Top-7. "Natürlich wollte ich gewinnen, aber den Druck mache ich mir selbst. Positiv heute war auf alle Fälle, dass ich bei den nächsten Klassikern aufmerksamer fahren muss, was meine Innenlage betrifft. Bei den steilen Hängen in Adelboden, Kitzbühel und Schladming fliegt man mit so einem Fehler, wie ich ihn heute hatte, raus. Deshalb heißt"s für mich Augen offen halten. Es war heute vielleicht ein Anstoß, dass ich auf gewisse Dinge besser achten muss. Vor allem in den zweiten Durchgängen, wenn die Spur nicht mehr perfekt ist."
Morgen reist der Unkener nach Jerzens ins Pitztal, wo am Freitag trainiert wird. Und dann geht"s weiter nach Adelboden. Dort folgt am Sonntag das nächste Weltcuprennen.