Doppelsieg beim WC-Slalom in Bansko durch Mario Matt und Reinfried Herbst. "Es ist ein Traum, für mich zählt der zweite Platz wie ein Sieg", jubelte der Salzburger nach dem Rennen, wo er sich um vier Hundertstelsekunden seinem Teamkollegen geschlagen geben musste. Dritter wurde der Franzose Jean-Baptiste Grange.
Nach dem Ausfall bei der WM in Garmisch-Partenkirchen zog er einen Schlussstrich, "jetzt beginnt die Saison neu", sagte Reinfried Herbst, der seine Lockerheit zurück hat: "Vor der WM habe ich getüftelt und mich akribisch auf das Großereignis vorbereitet. Diese Arbeit hat sich erst jetzt ausgezahlt. Bei der WM, wo ich im zweiten Durchgang bis zum Ausfall eine der schnellsten Zeiten hatte, wollte ich wahrscheinlich zu viel, das ging auf Kosten meiner Lockerheit. Wenn man verkrampft ist, kann man keine Erfolge feiern. Ich verlasse mich wieder mehr auf meine Instinkte, das war in den letzten Jahren immer mein Erfolgsrezept."
Nach Rang zwei im ersten Durchgang beim Weltcup-Slalom in Bankso, wo der Unkener im oberen Teil etwas Zeit verlor und danach sukzessive Boden gut machte, fuhr er im zweiten Lauf voll auf Angriff: "Ein paar kleine Hackler waren dabei, aber es war wieder ein super Lauf. Die Piste war in kompakten und guten Zustand. Es waren sicher nicht 100%ig meine Bedingungen, aber ich habe vor allem den kritischen Stimmen gezeigt, dass mit mir immer zu rechnen ist. Vor allem die intensiven Materialtests zwischen Schladming und Garmisch haben sich zwar nicht bei der WM gerechnet, aber jetzt. Ich weiß, dass ich wieder meinen perfekten Speed habe."
Die Arbeit hat sich bezahlt gemacht und Reinfried will bei den verbleibenden zwei Weltcup-Slaloms weiterhin angreifen: "So kann"s weitergehen. Das war heute sicherlich mein emotionalster zweiter Platz, den ich je bei einem Weltcuprennen gefeiert habe. Die vier Hundertstelsekunden Rückstand auf Mario sind natürlich bitter, aber ich gönne ihm den Sieg. Er hat harte Jahre hinter sich und kämpfte sich zurück. Jetzt stehen wir gemeinsam seit langem wieder einmal auf einem Podest."
Verspätetes Motivationszuckerl
Einen Tage vor dem WM-Slalom in Garmisch-Partenkirchen überraschte sein Partner "Buffalo Harley Davidson Linz" Reinfried Herbst mit einem besonderen Zuckerl. "Buffalo Harley Davidson Linz kreiert mir eine Harley nach meinem Geschmack. Die Maschine wird nach meinen Wünschen hergestellt: mit breiten Reifen, Harley-Motor - ein klassisches Custom-Bike eben. Es werden auch Eigenheiten von mir - aus dem Skisport - in das Design und die Lackierung einfließen. Diesen Motivationsschub konnte ich erst heute so richtig umsetzen", freut sich der Salzburger.